Drei Klima- und Energie Modellregionen und die Schutzgebietsbetreuung Stubaier Alpen-Wipptal luden zu einer informativen Veranstaltung, bei der mit Fachleuten tief in das Thema Moore eingetaucht wurde.
Aktiver Klimaschutz In Gemeinden ist das erklärte Ziel der drei Klima- und Energie Modellregionen Zukunft Stubaital, Klimafit Wipptal und Westliches Mittelgebirge. Die zuständigen KEM-Manager Roland Zankl, Claudia Hackhofer und Myriam Zocchi stehen in laufendem Austausch. Gemeinsam mit der Schutzgebietsbetreuung Stubaier Alpen-Wipptal organisierten sie am Donnerstag den 13. Juni eine Informationsveranstaltung, die ausgehend vom Koppeneck in Mieders bis nach Maria Waldrast bei Matrei führte.
Wanderung und Fachvorträge
Im Fokus der Wanderung und der anschließenden Fachvorträge standen die Besichtigungen von Mooren, Almen und Wiesen. Moore verschwinden leider zunehmend, obwohl sie in Sachen Klimaschutz eine bedeutende Rolle spielen: Sie sind zum Beispiel wichtige Kohlenstoff- und Wasserspeicher und bieten einzigartige Lebensräume. Gründe genug, die wertvollen Moore zu schützen. Dazu sollen zwischen Gleins und dem Waldraster Jöchl jetzt vermehrt Akzente gesetzt werden.
Renaturierung und Besucherlenkung
Für die so genannte Hirschlacke etwa, wurde ein 300 Meter langer Zaun bestellt, damit (schwere) Tiere das Moor möglichst wenig betreten: „Die Einzäunung soll aber auch bei den Menschen zur Bewusstseinsbildung beitragen“, informierte Franz Obex, Substanzverwalter der Gemeinde Mieders vor Ort. In den wertvollen Moorflächen der Gleinser Mähder sollen die Moore überhaupt renaturiert werden und die Besucherströme über Stege gelenkt werden – die Zustimmung der Grundbesitzer vorausgesetzt. Diese Maßnahmen werden vom Land Tirol im Rahmen des EU-LIFE-Projekts „AMooRe“ begleitet und gefördert.
Wissensaustausch
Der Lokalaugenschein endete auf Maria Waldrast, wo Schutzgebietsbetreuer Klaus Auffinger zu „Kulturlandschaften in den Schutzgebieten“ referierte und Lisa Bischofer von der Landesforstdirektion zum Thema „Klimafitter Wald“ informierte. Die über 30 Teilnehmer, darunter auch Vertreter der Abteilung Umweltschutz im Land Tirol, vieler Gemeinden, der Uni Innsbruck, der Tirol Werbung, des TVB Stubai, des Regionalmanagements Wipptal, der Bezirksforstinspektion Steinach und der Mittelschule Fulpmes, erlebten somit nicht nur einen schönen, sondern auch lehrreichen Tag in der Natur.
Naturschätze bewusst gemacht
Der Wissenstransfer von den Experten zu den zu verschiedenen Interessensgruppen sollte natürlich auch dazu beitragen, Gemeinde- und Tourismusvertretern bewusst zu machen, welche „Naturschätze“ in den Gemeinden vorhanden sind und wie damit umgegangen werden sollte. Im besten Fall richten sie ihre verantwortungsvollen Entscheidungen künftig stärker danach aus.
(Fotos von links oben nach unten: Fachvorträge am Moor „Hirschlacke“; 3 KEM Manager: innen: Claudia Hackhofer (Wipptal), Roland Zankl (Stubaital), Myriam Zocchi (Westliches Mittelgebirge); Prof. Dr. Geitner Clemens beim Veranschaulichen eines Bodenprofils vom dahinterliegenden Niedermoor; Wanderung zur Maria Waldrast; Roland Zankl ©)